Männliche Monokulturen, Männerphantasien und Kritische Männlichkeit

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Pressefoto Männliche Monokulturen, Männerphantasien und Kritische Männlichkeit

Dieser Workshop verfolgt drei Ziele: Zum einen über die strukturelle Gewalt von Männerbünden aufzuklären und ein Bewusstsein für deren Omnipräsenz in sämtlichen Lebensbereichen zu schaffen. In einem zweiten Schritt verhandeln wir die Repräsentationsmacht männlich dominierter Erzählungen und Bildwelten. Und drittens sprechen wir über konkrete Methoden und Instrumente, um die (Selbst)kritik an Männern und Männlichkeiten zu beschleunigen.

Männliche Schweige- und Blockadekulturen bilden das Fundament für Misogynie, Sexismus und geschlechtsspezifisches Lohngefälle (Gender Pay Gap). Toxische Männlichkeit zeigt sich in Lobbyismus und entfesseltem Leistungsdenken. Zudem werden männlich dominierte Monokulturen von kultureller und emotionaler Armut bestimmt. Um wieviel reicher und sinnstiftender wären unsere Erfahrungen, wenn wir sie hinter uns lassen? Ist das überhaupt möglich? Und weshalb wirken viele männliche Ideen und Kulturprodukte schon nach wenigen Jahren unerträglich, sexistisch und wie aus der Zeit gefallen?

Der Impact von männlich dominierten Fiktionen und Narrativen auf das Unterbewusstsein unserer Gesellschaft ist enorm. Wie also inszenieren sich Männer in Serien und Filmen? Wieso führt die Abwesenheit von Vätern dazu, dass Supersöhne übermännliche Fähigkeiten entwickeln? Was können wir dem immergleichen Kampf- und Kriegsspektakel entgegensetzen? Helden, Monster und Egoshooter sind von gestern. Höchste Zeit, die Waffen nieder- und die Masken abzulegen! Landnahme-, Eroberungs- und Machtphantasien von Konzernen und Startup-Männlichkeiten zerstören unseren Planeten.

Wie können wir kritisch über Männlichkeit sprechen? Welche Privilegien genießen Männer nur deshalb, weil sie männlich sind? Wieso ist strukturelle Ungleichheit in Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien für Männer oft ein blinder Fleck? Sollten wir statt Frauenquoten nicht besser Männerlimits festlegen? Und warum nehmen statistisch die meisten Männer nicht an der Sorge-, Pflege- und Erziehungsarbeit teil (Gender Care Gap)? Beginnen wir damit, unsere eigene Rolle zu hinterfragen. Wir sollten Frauen*, Inter- und Transpersonen zuhören und unsere emotionale Sprachlosigkeit überwinden. Unser Ziel ist eine selbstkritische, unaufdringliche und empathische Männlichkeit.