Das Festival liegt nun schon einige Wochen hinter uns. Was bleibt, ist der Eindruck von knapp vier fantastischen Wochen, die wir vor, während und nach dem Festival erlebt haben. Wir sind überglücklich über dieses wunderschöne Gemeinschaftsprojekt, welches mit und durch euch auf die Beine gestellt werden konnte.
Hiermit sprechen wir explizit alle fleißigen Helfer, unsere Allstars, die uns im Vorfeld so viel unterstützten und auch in den letzten Minuten nicht daran dachten aufzuhören, alle Kollektive, die sich unheimlich viel Mühe gaben, sodass wir selbst mit staunenden Augen über das Gelände liefen und nicht glauben konnten, was dort alles entstanden ist, alle Workshopleiter, Vortragshalter, Djs, Bands, Künstler, die inhaltlich zu unserem Festival beigetragen haben und somit viele Leute beglücken konnten und alle Freunde und zahlreichen Unterstützer, sowie Partner, die uns immer wieder zur Seite standen, an. Und auch bei euch, liebe Gäste, wollen wir uns bedanken. Zum einen für die Geduld, die ihr uns wieder einmal entgegengebracht habt und das Verzeihen unserer kleinen Missgeschicke und zum anderen für die überwältigende Stimmung, die ihr mitgebracht habt.
Wir wollen in diesem Newsletter noch einmal rekapitulieren, was in den letzten zwei Jahren bei uns geschehen ist und in Zukunft ansteht.
Die Wilde Möhre fing an mit der Idee, ein einzigartiges und unvergessliches Festival durchzuführen, mit einem Programm, dass sich neben Musik mit vielen anderen Dingen beschäftigt, die wir aus dem Festivalwochenende mit in unser Leben nehmen. Ein Festival, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollte und den Raum bietet, neben dem Feiern auch etwas zu lernen und die Möglichkeit zu haben, sich mit Dingen abseits des Alltags beschäftigen zu können.
Mit dieser Idee und einem groben Plan im Hinterkopf sind wir bei der Durchführung des Wilde Möhre Festivals 2014 relativ blauäugig an die Sache rangegangen und haben unsere Ideen so gut wie möglich umgesetzt.
Natürlich sind viele Sachen schief gegangen und wir konnten einige Sachen nicht absehen. So haben wir z.B. unser Dorf und die Hütten aus kostengünstigen Paletten und geschenktem Holz gebaut, hatten kaum Werkzeug zum bauen und auch organisatorisch haben wir auftretende Probleme und grundlegende Sachen in der Durchführung unterschätzt. Wir waren personell unterbesetzt und relativ planlos in der Aufgabenverteilung, was ein kleines Chaos verursachte.
Doch die Resonanz von euch nach dem Festival war erstaunlich und Ihr habt uns viel verziehen. Durch euer großartiges Feedback und die wunderbare Stimmung auf dem Festival konnten wir so viel Energie schöpfen und dieses Projekt trotz eines großen finanziellen Minus weiterführen.
Wir haben nach dem ersten Festival begriffen, dass die Wilde Möhre weitaus mehr als ein Nebenprojekt ist, dass wir als Hobby neben unserer normalen Arbeit oder einem Studium bewerkstelligen können. Dementsprechend haben wir uns dafür entschieden, dem Organisationsteam Gehälter zu zahlen und ein Büro zu mieten, um nicht mehr zu sechst in dem WG-Zimmer eines Teammitglieds zu arbeiten.
Durch die Ticketpreiserhöhung im letzten Jahr konnten wir so nicht nur unsere Organisation und Fähigkeiten verbessern, sondern auch unser Programm erweitern und neue Bereiche schaffen. In diesem Jahr war es uns nun auch möglich, mehr Vorträge und Workshops zu realisieren und einige internationale Künstler einzuladen.
Doch dies ist nur der kleine, sichtbare Teil. Viele Verbesserungen machen sich eher hinter den Kulissen bemerkbar. In diesem Jahr konnten wir besser mit Krisen umgehen (z.B. nach dem kurzfristigen Wegfall unserer alten Campingfläche), unsere Getränkelogistik war besser organisiert und wir konnten mehrere Großprojekte wie z.B. den Anbau der Scheune oder die Wissenschaftshütte umsetzen. Außerdem konnten wir eine offizielle Genehmigung durch alle beteiligten Ämter erwirken.
Hier müssen wir in Rückblick auf die letzten zwei Jahre aber auch feststellen, dass Qualität und grundlegende Dinge wie eine Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Sanitäreinrichtungen und genug Personal nicht ohne ausreichend Geld zu realisieren sind.
Weitere Kosten kamen in diesem Jahr, durch die Miete der weiteren Camping- und Parkflächen, der Dopplung der Infrastruktur durch das Seecamping und dem dadurch verbundenen personellen Mehraufwand hinzu.
Dadurch haben leider auch in diesem Jahr unsere Ausgaben die Einnahmen überstiegen. Das bedeutet, dass zu den Schulden aus dem Vorjahr ein weiteres Minus aus diesem Jahr hinzukommt.
Nichtsdestotrotz werden die Kosten auch im nächsten Jahr steigen, um euren und unseren Ansprüchen gerecht zu werden. So müssen wir einige verfallene Gebäude instand setzen, wir brauchen eine bessere Infrastruktur für die Essensstände und Bars und für den Aufbau benötigen wir feste Sanitäreinrichtungen. Wenn möglich, wollen wir auch eine feste Stromversorgung installieren, um nicht mehr auf Generatoren angewiesen zu sein.
Daneben wollen wir auch ausreichend Shuttleverkehr und Sanitäranlagen während des Festivals zur Verfügung stellen, dass die Gastrologistik für kalte Getränke sorgt und genügend Personal in der Festivaldurchführung zur Verfügung steht.
Zu guter letzt wollen wir natürlich auch in unser Programm investieren. Besonders am Herzen liegen uns der Workshop & Kunst – Part, welcher weiter ausgebaut und qualitativ verbessert werden soll.
Ihr seht, wir benötigen viel Geld für grundlegende Sachen. Diese müssen überwiegend mit den Verkäufen der Tickets finanziert werden. So niedrig wir die Eintrittspreise auch für euch halten wollen, müssen wir auch im Sinne aller Beteiligten fair bleiben.
Das bedeutet für uns, neben den oben genannten Investitionen und Ausgaben für ein qualitativ hochwertiges Programm, in der Zukunft auch ordentliche Arbeitsverhältnisse für alle Beteiligten zu schaffen. Viele Beteiligte engagieren sich im Moment noch ohne angemessene Bezahlung.
Diese erbrachten bzw. zu erbringenden Leistungen stehen leider kaum in Relation zum Ticketpreis der letzten zwei Jahre.
Daher kommen wir nicht drumherum, den Ticketpreis deutlich anzuheben.
Wegen unserer finanziellen Engpässe, wird es die Tickets für die Wilde Möhre 2016 schon ab heute geben. Wir freuen uns, wenn ihr wieder dabei seid und unser gemeinsames Projekt unterstützt.
http://2020.wildemoehrefestival.de/tickets2016/
Und auch eure Meinung ist uns wichtig. Wie im letzten Jahr freuen wir uns, wenn ihr an unserer Umfrage teilnehmt!
Was hat euch gefallen auf der Möhre, was können wir besser machen?
https://www.bit.ly/wildeumfrage2015
Wir planen neben dem Wilde Möhre Festival für das nächste Jahr ein weiteres Projekt.
Bis jetzt sind wir noch nicht bei der Namensfindung angelangt, doch die Idee eines sechstägigen Workshop-, Kunst-, Theater- und Urlaubs-“Festival” steht fest.
Hier wollen wir unseren Fokus ganz gezielt von elektronischer Musik weg zu interessanten Workshops und einem kunstvollem Rahmenprogramm lenken. Mit See Camping und anderen kleinen Dingen, um einen wunderschönen Möhre-Urlaub erleben zu können.
Seid gespannt, wir sind schon fleißig am tüfteln. Im Frühjahr werdet ihr mehr erfahren!
Wir danken euch für eure Unterstützung und haben euch lieb!
Euer Wilde Möhre Team